Ob evangelisch oder katholisch, der Segen Gottes ist für so manches angehendes Ehepaar ein wichtiger Bestandteil. Daher soll der schönste Tag des Jahres in einem Gotteshaus stattfinden: Die kirchliche Trauung ist die feierlichste Zeremonie einer Hochzeit. Hier werden je nach Konfessionen unterschiedliche Eheschließungen vorgenommen. Ob katholisch, evangelisch und ökumenisch – wer in seiner Wunschkirche vermählt werden möchte, sollte dies rechtzeitig melden.
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Zeitplan: Der frühe Vogel fängt den Wurm
Die Trauung in der Kirche sollte ein Jahr vor dem eigentlichen Termin angemeldet werde. Das muss nicht unbedingt persönlich geschehen, telefonisch reicht vollkommen. Die zwölf Monate Frist der Anmeldung sind ratsam, auch wenn die standesamtliche Anzeige der Trauung erst sechs Monate vorher möglich ist. Wer zu spät kommt, dem ist schnell das Wunschdatum verwehrt und das erste Mal die Vorfreude getrübt. Ist die Hochzeit auf dem Standesamt angemeldet, sollte der Termin in der Kirche final bestätigt werden. Einige Wochen vor dem Hochzeitstermin sollten dann die Traugespräche geführt werden – je nach Notwendigkeit kann schon ein Termin mit Pfarrer oder Pfarrerin ausreichen, um alle Details zu besprechen.
Hier lernt der Trauende das Paar kennen, welche Wünsche sie an die Eheschließung, Zeremonie und auch die Ehe selbst knüpfen. Gemeinsam werden ein Trauspruch und weitere Zitate aus der Bibel gewählt. Erster dient als zukünftiges Motto der Ehe und kann auch selbst formuliert werden. In der katholischen Kirche gibt es ebenso die Möglichkeit, an einem Eheseminar vor der Hochzeit teilzunehmen. Dies sollte auch einige Wochen vor der eigentlichen Zeremonie stattfinden.
Ebenso sollten die Planungen mit Trauzeugen, Verwandten, Freunden und Bekannten besprochen werden, damit am Hochzeitstage nichts Unvorhergesehenes die Zeremonie verderben kann. Zu guter Letzt muss vor der kirchlichen Trauung die Heiratsurkunde dem Pastor ausgehändigt werden. Ohne sie kann der Traugottesdienst nicht stattfinden, da die standesamtliche Trauung für die Kirche rechtlich bindend ist.
Evangelisch oder katholisch?
Wenn Braut und Bräutigam der gleichen Konfession angehören, ist es einfach, welche Trauungszeremonie gewählt werden sollte. Sind beide katholisch, traut sie die katholische Kirche. Stammt das Paar aus unterschiedlichen Kirchgemeinden, kann es den Ort der Trauung auswählen. Sind beide evangelisch, gelten ähnliche Regeln. Schwierig wird es jedoch, wenn Braut oder Bräutigam der katholischen Kirche angehört und der andere jeweils der evangelischen. Dann muss sich entschieden werden, ob es eine katholische oder evangelische Trauung. Die katholische Trauung wird vorzugsweise nur für rein katholische Paare angeboten.
Nur in Ausnahmen ist ein Dispens möglich – eine amtliche Befreiung eines katholischen Gebots. Ebenso müssen beide Heiratswillige das erste Mal vor dem Altar stehen. Geschiedene werden nicht katholisch getraut, lediglich Witwen und Witwer, die ihren ersten Partner durch den Tod verloren haben. Die evangelische Hochzeit ist bereits möglich, wenn nur ein Teil des Paares der evangelischen Kirche angehört. Denn diese Zeremonie ist nicht solch ein heiliges Sakrament, wie die im katholischen Glauben. Hier entscheidet der Pfarrer, ob er der Trauung angesichts der unterschiedlichen Konfessionen zustimmt.
Der Kompromiss: ökumenische Trauung
Wenn unterschiedliche Konfessionen die Heirat in der Kirche erschweren, gibt es noch einen möglichen Kompromiss: die ökumenische Eheschließung. Hier wird jeweils ein Geistlicher der anderen Konfession hinzugezogen. Das bedeutet, das Paar heiratet entweder evangelisch in Anwesenheit eines katholischen Geistlichen oder katholisch im Beisein eines evangelischen Pfarrers. Diese Trauung wird immer beiden Konfessionen gerecht, keiner der Familienangehörigen und vor allem vom Brautpaar fühlt sich ausgeschlossen, überredet oder übergangen. Diese Zeremonie gewährleistet ebenso die Anerkennung der Ehe in beiden Kirchen. Zudem werden hier nicht nur zwei Individuen zu einem Verbund zusammengeführt – auch erfolgt der Start des gemeinsame Lebens somit über die Grenzen der Konfessionen hinweg.
Checkliste für die kirchliche Trauung:
Wer mit der Planung einer kirchlichen Hochzeit beginnt, kann folgende Checkliste nutzen:
- katholisch, evangelisch oder ökumenisch
- Wahl der Trauzeugen
- Wahl des Abendmahles (mit oder ohne)
- Wahl des Trauspruches?
- Wahl von Bibelzitaten und Lieder
- Wahl der Predigtaussage
- Solisten und Programmbeteiligte
- Wahl des Brautführers
- Wahl des Fotografen (wenn erlaubt)
- Wahl der Dekoration/Blumenschmuck
- Wahl der Fürbitten
- Zweck möglicher Kollekte
Gerade bei Programm, Vorlesen von Bibelzitaten und Fürbitten sind Freunde, Verwandte und Bekannte gefragt. Hier sollten die Wunschpersonen frühzeitig angefragt werden. Nichts wäre schlimmer, wenn die beste Freundin der Braut nicht am Hochzeitstage kann. Denn das Verlesen der Fürbitten für das Paar ist meist eines der persönlichsten Momente der kirchlichen Trauung. Hier ist es auch möglich, andere, nicht anwesende Personen in die Bitten einzuschließen. Über die Verwendung der Spendensammlung kann nicht immer das Hochzeitspaar entscheiden – das ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Auch Fotoaufnahmen, das Werfen von Reis oder Blumen sind nicht in jeder Kirche erlaubt. Hier sollte das Paar frühzeitig Wünsche und Möglichkeiten abgleichen.