Keine Trauung kommt ohne Ehegelübde aus. Das Gelübde ist nicht nur einer der romantischsten Teile der Trauzeremonie, es ist auch das Versprechen, das sich Braut und Bräutigam tatsächlich für ihr gemeinsames Leben geben. Das Ehegelübde ist kein einfach so dahin gesagter Satz, der nett klingen soll. Er soll wahr sein und real. Er drückt aus, warum das Paar sich für ein Leben zu zweit und eine Hochzeit entschlossen hat. Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, wo man das Eheversprechen platzieren kann. Je nach Kultur oder Religion wird das anders gehandhabt. Viele Paare machen auch in Deutschland die Tradition aus den USA nach und verfassen das Gelübde selbst. Das wirkt sehr persönlich.
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Das Ehegelübde bei der kirchlichen Trauung
Paare, die sich für eine kirchliche Trauung entscheiden, wählen oft das traditionelle Ehegelübde, das die Liturgie vorsieht. Meistens lernen Braut und Bräutigam das klassische Ehegelübde auswendig. Wobei viele Paare nicht alle traditionellen Passagen aufgreifen, da sie als nicht mehr zeitgemäß und teilweise auch diskriminierend erlebt werden. Das möchte man keinesfalls als Start in eine harmonische Ehe. Schließlich bedeutet auch ein traditionelles Gelübde inhaltlich etwas. Da sollte man vorab durchaus reflektiert herangehen. Das traditionelle Ehegelübde bei einer kirchlichen Trauung lautet z. B.:
„Ich nehme dich zu meinem angetrauten Mann, ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens, in guten und in schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit.“
Das soeben erwähnte Beispiel lässt sich natürlich auch eins zu eins auf die Frau anwenden. Im Anschluss an das Gelübde werden die Trauringe getauscht. Gerne klatschen die Gäste auch in der Kirche bei diesem Moment. Was ihn zu einer wunderschönen Erinnerung macht.
Ein Ehegelübde selber schreiben
In den USA ist es schon sehr lange üblich, dass Braut und Bräutigam das Ehegelübde selbst verfassen. Es gilt als einer der Höhepunkte bei einer Trauung. Jeder Ehepartner verfasst das Gelübde, das einer Liebeserklärung gleichkommt, allein. Es soll erst am Tag der Trauung vorgelesen oder aufgesagt werden. Es ist eine Überraschung und soll von Herzen kommen. Wie sentimental man das Ehegelübde schreiben möchte, das man vor allen Gästen vorliest, muss man natürlich selbst entscheiden. In Deutschland hält man es in der Regel etwas dezenter, als man das aus Hollywood-Filmen kennt.
Tipps für ein wunderschönes Ehegelübde
Der wichtigste Tipp ist zudem auch der einfachste Tipp: Das Eheversprechen soll von Herzen kommen, ehrlich sein und nicht zu steif wirken. Tragen Sie aber nicht zu dick auf und nennen Sie die Gründe, warum Sie den Partner lieben. Auch kleiner Zeitsprung zu dem Zeitpunkt, als Ihre Liebe und Beziehung aufblühte, kann wundervoll sein. Fragen Sie sich, was Sie sich für die gemeinsame Zeit wünschen und was Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin mitgeben möchten. Zusätzlich haben wir im Folgenden noch die wichtigsten Fakten im Überblick erläutert.
Wo soll das Ehegelübde vorgetragen werden?
Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, das Ehegelübde, das man vorbereitet hat, vorzulesen. In der Regel platziert man diesen Teil der Trauung unmittelbar vor den Tausch der Eheringe. Hat sich das Brautpaar für eine kirchliche Trauung entschieden, ist klar, wann das Gelübde dran kommt. Heiratet das Paar ausschließlich im Standesamt, kann man auch im Rahmen der standesamtlichen Trauung ein Ehegelübde unterbringen. Das sollte man dann mit dem Standesbeamten vorab absprechen. Ansonsten bleibt es bei der einfachen Frage, die natürlich mit „Ja“ beantwortet wird. Auch in diesem Fall hat man später bei der Heiratsfeier noch Raum, um das Ehegelübde zu sprechen. In diesem ganz privaten Rahmen fällt es vielen Menschen ohnehin leichter. Bei einer freien Trauung ist das selbst geschriebene Eheversprechen ganz besonders beliebt.
Ganz viel Zeit nehmen
Manchen ist das Texten in die Wiege gelegt worden, andere müssen sich jeden Satz mit viel Mühe abringen. Egal, welcher Typ Sie sind, nehmen Sie sich ganz viel Zeit dafür. Fangen Sie lange vor dem Hochzeitstermin an, das Gelübde zu verfassen. Das hat die Vorteile, dass Sie nicht unter Zeitdruck kommen. Sollte am ersten Abend nur ein Teil fertig werden, ist noch genug Zeit, um weiter darüber nachzudenken, was Sie noch sagen möchten. Zudem kann man auch nach ein paar Tagen noch etwas ändern, Passagen umformulieren oder herausstreichen oder ergänzen. Mit der Zeit kann das ganz persönliche Ehegelübde also ganz in Ruhe wachsen. Das merkt man später, wenn es vorgelesen wird. Ein am Abend vor der Trauung hingehuschtes Gelübde dagegen, kann nicht perfekt werden.
Brainstorming als Schlüssel zum fertigen Text
Schreiben Sie erst einmal alles auf, was Ihnen einfällt. Ein weißes Blatt kann sich schnell füllen, wenn es zunächst erlaubt ist, alle Gedanken aufzuschreiben – ganz egal, ob Sie wirklich passen oder ob man Sie wirklich öffentlich verwenden möchten. Gedanken schaffen mehr Gedanken – so kommt man auf immer mehr Ideen. Dann kann man anfangen, zu streichen und zu sortieren. Erst ganz zum Schluss entsteht ein fertiger Text, der dann nach und nach bzgl. der Formulierungen überarbeitet werden kann. Das Ehegelübde muss nicht zu lang sein. Schließlich soll es in die Trauzeremonie eingebettet sein. Ein paar Sätze können manchmal treffender sein als eine ewig lange Rede.
So tragen Sie das Ehegelübde souverän vor
Wenn das Ehegelübde geschrieben ist und der große Tag da ist, sind die meisten Menschen aufgeregt, wenn sie es der Partnerin oder dem Partner vor den versammelten Gästen vortragen sollen. Üben Sie ihr Gelübde vor dem Spiegel. Gehen Sie es oft und immer wieder durch. Je öfter Sie das Ehegelübde aufsagen, desto sicherer werden Sie. Wenn Sie ein guter Redner sind, können Sie es frei vortragen. Aber auch abgelesen verliert diese Liebeserklärung nichts an Romantik. Alle werden verzaubert sein – machen Sie sich das vorher ganz sicher klar. Dann wird alles gut!