Trauringe sind ein Schmuckstück für die Ewigkeit. Kein anderer Gegenstand hat eine so eindeutige Bedeutung wie die Eheringe: Sie werden gemeinsam vom Brautpaar ausgesucht und besiegeln während der Trauzeremonie das Ehebündnis. Bis der Tod das Brautpaar scheidet, werden sie dann Tag ein, Tag aus getragen. Problematisch wird es, wenn plötzliche Allergien das Tragen unangenehm machen. Wie man einer Kontaktallergie bei Eheringen vorbeugt, erklären wir im Anschluss.
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Wenn der Ehering Juckreiz und Rötungen auslöst
Kaum hat sich das junge Ehepaar an den Ring gewohnt, stellt einer der beiden fest, dass es plötzlich am Finger juckt und sich die Haut rötet: Das kann an einem Metall liegen, welches im Trauring verarbeitet ist. Kontaktallergien gegen Silber, Kupfer oder Gold sind selten, können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Der Hauptauslöser ist bei Schmuck ist meist Nickel oder Kobalt. Wer 24 bis 72 Stunden nach der Hochzeit am Ringfinger Rötungen oder einen Juckreiz bemerkt, sollte das Treuesymbol vom Finger nehmen. Weder der frische Ehemann noch die Ehefrau sollte den Helden spielen und das Symbol der ewigen Ehe weiter tragen, im schlimmsten Fall bilden sich Krusten oder Blasen und es kommt zu großen Schmerzen. Bis sich die Anzeichen auf die Allergien zurückbilden, können je nach Schwere bis zu 21 Tage vergehen. Auch dann sollte der Ring nicht angelegt werden, ansonsten kann die Allergie vom einmaligen Fall zum dauerhaften Problem werden.
Allergietest: Welches Metall macht Probleme?
Eine kurzfristige Lösung für das allergieauslösende Problem gibt es nicht: Wer seinen Ehering mit einer anderen Metallschicht überziehen lässt (Rhodierung), der wird früher oder später dasselbe Problem haben, wenn sich die Schicht abnutzt und der Kontakt zur Haut wieder hergestellt ist.
Das Allergierisiko selbst geht nicht nur von neuen Ringen aus. Viele Menschen reagieren allergisch auf die Verwendung von Altschmuck, beispielsweise Omas alter Ring, welcher in die Gestaltung des neuen Traurings einfließen soll. Gerade in älteren Schmuckstücken sind allergieauslösende Materialien zu finden.
Um das Problem nachträglich aber auch vor der Hochzeit zu lösen, der lässt einen Allergietest bei seinem Hautarzt durchführen. Als Alternative gibt es in der Apotheke simple Nickeltests, die erste Anzeichen auf eine Allergie liefern können. Wichtig ist zu wissen, dass die Allergie nichts mit der Hautpflege zutun hat. Sie wird nicht durch Bakterien oder Sonstiges ausgelöst, die sich unter dem Ring ansammeln. Die Kontaktallergie ist ein weitverbreitetes Phänomen und bekanntes Problem, an dem viele Menschen leiden. Betroffene müssen lernen, mit der Allergie umzugehen beziehungsweise die Auslöser zu meiden.
Als unproblematisch beziehungsweise wenig allergen werden die Materialien Titan, Platin, Palladium sowie Eisen und Zink eingestuft. Erfahrene Juweliere kennen das Problem der Kontaktallergie, an der etwa 20 Prozent der Bevölkerung leiden. Sie beraten nicht nur zu diesem Thema, sondern verarbeiten auch kein Nickel in ihren Ringen. Viele Juweliere und Goldschmiede bieten sogar antiallergische Trauringe, die meist aus Titan produziert werden, an.
Kampf der Allergie: Das richtige Material wählen
Brautpaare, die allergisch auf Metalle in Ringen reagieren, müssen sich von ihrem Hautarzt und Juwelier beraten lassen. Wie zuvor erwähnt, kommt Nickel aufgrund des bekannten Problems in neuen Trauringen nicht mehr zum Einsatz. Dennoch ist es sinnvoll, den Gehalt von Gold, Platin, Titan, Palladium oder einem anderen Material möglichst hochzuhalten. Eheringe werden nämlich aus Legierungen gefertigt: Ein 585er Goldring besteht nur zu 58,5 Prozent aus Feingold, der Rest besteht aus anderen Metallen. Je höher der Anteil des gewünschten Materials, desto niedriger ist die Quote anderer Metalle und das Risiko vor Allergien.
Eines sei jedoch gesagt: Kein Ehering besteht zu 100 Prozent aus einem bestimmten Material. Selbst 999er Gold (24 Karat) besteht aus 99,9 Prozent Gold und ist somit nicht 100 Prozent rein. Das ist jedoch nicht möglich, da Gold ein weiches Material ist, welches durch die Legierung mit anderen Metallen eine bestimmte Härte erreicht, die zur Verarbeitung als Ring nötig ist.